Kanarische Inseln: Proteste gegen Besuchermassen: Teneriffa bittet Wanderer zur Kasse

Die Bewohner der Kanarischen Inseln sind die Gäste leid: Tausende protestieren gegen den Massentourismus. Auf Teneriffa reagieren die Behörden nun auf den Dauerandrang.

Unerschwingliche Mieten, verstopfte Straßen, vermüllte Natur: Die ständig steigenden Besucherzahlen machen den Bewohnern der Kanarischen Inseln zu schaffen. Und weil in den kommenden Monaten noch mehr Touristen als ohnehin schon erwartet werden, gingen jüngst tausende Menschen auf die Straßen: Auf Teneriffa haben Mitte Mai 7000 Menschen, auf Gran Canaria 3000, auf Lanzarote 1500 und auf Fuerteventura 1000 gegen den Massentourismus demonstriert.

Bewohner der Kanaren leiden unter Mieten

Aufgerufen zu den Protesten hatte die Plattform „Die Kanarischen Inseln haben ein Limit“. Zu ihren Forderungen zählen Mietpreisregelungen und ein Baustopp für touristische Einrichtungen. Verbände kritisieren seit Jahren einen Tourismus, der aus ihrer Sicht Investoren bevorzugt – zum Nachteil der Umwelt und der einheimischen Bevölkerung, die vor allem unter explodierenden Mieten leidet. 

Die Behörden auf Teneriffa reagieren nun auf die Probleme, die der Touristen-Andrang mit sich bringt. So wird die Zahl der Besucher im bei Wanderern beliebten Landschaftspark Anaga begrenzt, ebenso wie die Zahl der Reisebusse.

Teide-Besucher müssen Eintritt zahlen

Eine ähnliche Beschränkung gilt bereits für den Teide, dem höchsten Berg Spaniens. Zurzeit dürfen nur 300 Menschen mit Genehmigung täglich in das Gebiet, künftig wird auch eine Ökosteuer fällig. Sie soll die Vermüllung des Naturparks verringern helfen. Wie hoch der Eintritt sein wird, ist noch unklar. 
 

Ab dem Jahr 2026 soll dort außerdem der Privatverkehr eingeschränkt werden. Elektro-Shuttles bringen Besucherinnen und Besucher dann auf und an den Berg. Die bestehende Teide-Seilbahn ist die erste der Welt, die ausschließlich mit Solarenergie fährt.

Tourismus-Rekord auf Teneriffa 

Die kanarischen Inseln zählten im ersten Quartal 4,26 Millionen ausländische Besucher. Nach 15,2 Millionen Besuchern im Jahr 2024 wird für dieses Jahr ein neuer Rekord erwartet. Auch der Rest Spaniens boomt: Von Januar bis März 2025 kamen 17,1 Millionen internationale Gäste ins Land und damit 5,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

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