Sinkende Mitgliederzahlen und geringere Einnahmen drängen die Landeskirche zu massiven Veränderungen. Jetzt gibt es Beschlüsse.
Die Evangelische Kirche der Pfalz hat umfassende Strukturreformen beschlossen. Die Zahl der Kirchenbezirke solle bis 2029 von derzeit 15 auf vier reduziert werden, teilte eine Sprecherin zum Ende der Frühjahrssynode in Speyer mit. Zudem würden Verwaltungseinheiten und Trägerstrukturen verschlankt sowie die kirchliche Arbeit neu organisiert.
Die Neustrukturierung der Kirchenbezirke mit weniger Körperschaften bedeute für die Kirchengemeinden vor Ort mehr Raum für Gemeindeleben, hieß es in einer Mitteilung. Sie sollten künftig von komplexen Verwaltungsaufgaben entbunden werden und mehr Freiräume für Begegnung und Seelsorge haben.
Die künftige gemeinsame Kirchenverwaltung mit Regionalstellen solle effizient arbeiten – bei Personal, Kitas und Gebäuden. „Was wir hier verändern, ist keine Kleinigkeit“, teilte Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm mit. „Wir lösen Doppelstrukturen auf und schaffen eine professionelle und entlastende Verwaltung für die ganze Landeskirche.“
Auch Entscheidungen vertagt
Offen bleibt die Zukunft des Evangelischen Trifelsgymnasiums Annweiler. Die Synode habe entschieden, die Trägerschaft nicht sofort aufzugeben, sondern ein weiteres Jahr für intensive Verhandlungen mit dem Land und dem Landkreis Südliche Weinstraße zu nutzen, hieß es. Auch die Entscheidung über die künftige Nutzung von Pfarrhäusern sei vertagt worden.
Mit dem Reformprozess reagiert die Evangelische Kirche der Pfalz auf sinkende Mitgliederzahlen und geringere Einnahmen. „Kirche muss nicht kleiner, sondern klarer werden“, heißt es in den Leitlinien. Der Mensch stehe im Mittelpunkt – nicht die Struktur.
Mit dem Abschluss der Frühjahrstagung beginnt die Phase der Umsetzung. Dazu gehören Gesetzesinitiativen, Beteiligungsformate und Rückkopplung mit den Regionen. Die nächste Tagung der Landessynode vom 20. bis 22. November werde erste Umsetzungsschritte beraten, hieß es.