Wolken faszinieren die Kunst schon lange. Sie stehen für Naturschönheit, Atmosphäre oder Göttliches – aber auch für menschengemachte Zerstörung, wie eine Ausstellung in der Emder Kunsthalle zeigt.
Sie können atemberaubend schön oder bedrohlich sein – in jedem Fall sind sie fragil und vergänglich: Wolken. Eine neue Ausstellung in der Kunsthalle Emden widmet sich nun den Wassertropfenansammlungen in der Luft. „Dem Himmel so nah. Wolken in der Kunst“, lautet der Titel der Schau, die von diesem Wochenende an in Ostfriesland zu sehen ist.
Die Ausstellung schlägt zeitlich einen großen Bogen von mehr als 150 Jahren und bringt rund 100 Werke von internationalen Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts zusammen – darunter Malereien, Fotografien, Installationen und Skulpturen.
Was in der Schau zu sehen ist
Im 19. Jahrhundert sei das Beobachten von Wolken in Ölbildern und Studien eine eigene Gattung geworden, sagt Kuratorin Kristin Schrader. Das Motiv der Wolke faszinierte Künstler – aber auch Wissenschaftler, die in dieser Zeit begannen, Wolken näher zu erforschen. „Künstlerinnen und Künstler leisteten einen ganz wichtigen Beitrag, da sie diejenigen waren, die das zu Papier brachten und so wissenschaftliche Abhandlungen illustrierten“, sagt Schrader.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf moderner und zeitgenössischer Kunst. Neben klassischen Landschaftsbildern sind beispielsweise auch zeitgenössische Installationen zu sehen, die auch menschengemachte Wolken und damit etwa den Klimawandel oder Umweltzerstörung thematisieren – Rußwolken von Waldbränden oder Abgaswolken vom Verkehr.
Die Ausstellung, die bis zum 2. November zu sehen ist, ist auch Teil der zweiten Ostfriesland Biennale in diesem Sommer. Im Anschluss soll die Schau in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg zu sehen sein, aus deren Bestand ebenfalls Werke zu sehen sind.