Beliebtes Saisongemüse: Spargel-Verein: Ernte kann knapper ausfallen

Spargel ist derzeit günstiger als noch Ostern, kann aber womöglich bald knapper werden. Warum Landwirte mit Unsicherheiten bei der Ernte rechnen.

Noch rund vier Wochen ist Spargelzeit in Brandenburg – für den Rest der Saison könnte die Ernte durchwachsener ausfallen. Der Mai war kühler als sonst, bislang fehlte auch der Regen, wie der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, sagte. „Wenn es unterkühlt bleibt, kann es sein, dass das Spargelangebot tendenziell in den nächsten Wochen knapper wird. Die Saison ist ein wenig durchwachsen.“

Die Spargelzeit begann in Brandenburg offiziell am 10. April und dauert bis zum 24. Juni, dem Johannistag. 

Die bisherige Nachfrage nach heimischem Spargel an Verkaufsständen und in Restaurants nannte Jakobs gut. Das Kilo Beelitzer Spargel sei derzeit günstiger als etwa noch zu Ostern und koste für eine gute Qualität 10 bis 12 Euro. 

Spargel vor allem bei junger Generation weniger gefragt

Doch nicht jeder Verbraucher hat Appetit auf das Stangengemüse. Nach einer Umfrage mag jeder vierte Erwachsene in Deutschland frisch gekochten weißen Spargel nicht. Vor allem bei der jungen Generation bis 24 Jahren kommt Spargel weniger gut an.

„Das Thema bewegt uns“, sagte Jakobs. Es sei auch zu bemerken, dass etwa mehr Spargel im Handel gekauft werde, der bereits geschält und verpackt sei. Auch beim grünen Spargel, der sich leichter zubereiten und auch gut grillen lasse, sei die Nachfrage gewachsen. 

Brandenburg, Niedersachsen und Bayern sind wichtige Anbauregionen für das Gemüse, das meist unter Folien wächst und per Hand geerntet wird. Die Spargel-Anbaufläche rund um Beelitz nahm laut dem Verein seit 2018 bis jetzt um ein Drittel auf rund 1.200 Hektar ab.

Jakobs geht davon aus, dass sich die Anbaufläche nicht weiter verkleinere. Eine mögliche Erhöhung des Mindestlohns auch für Saisonarbeitskräfte sieht die Branche aber kritisch.

Insgesamt wurden in Brandenburg im vergangenen Jahr 20.200 Tonnen Spargel gestochen – 2.000 Tonnen weniger als im Vorjahr, wie es vom Amt für Statistik hieß.

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