Im Januar 2022 verursacht ein Feuer in einem Supermarkt in Markt Schwaben einen Millionenschaden. Der Betreiber des Ladens und ein Angestellter werden verurteilt. Doch nun muss neu verhandelt werden.
Das Landgericht München II muss sich erneut mit einer Brandstiftung in einem Supermarkt im oberbayerischen Markt Schwaben befassen. Das Gericht hatte zwei Männer unter anderem wegen vierfachen Mordversuches und schwerer Brandstiftung zu neun beziehungsweise neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob nun das Urteil gegen den zu neuneinhalb Jahren verurteilten Mann auf, er hatte Revision eingelegt. Damit muss eine andere Strafkammer neu verhandeln.
Der Brand im Januar 2022 hatte an dem Gebäude einen Schaden von rund zwei Millionen Euro verursacht. Vier Menschen in den über dem Supermarkt liegenden Wohnungen konnten sich unverletzt ins Freie retten. Angeklagt waren der Betreiber des Supermarktes sowie ein Beschäftigter.
Schulden als Motiv
In ihrem Urteil im vergangenen November kamen die Richter zu dem Schluss, dass sich die beiden Männer dazu verabredet hatten, den von einem der Angeklagten betriebenen und seit geraumer Zeit verlustbringenden Supermarkt durch einen Brand zu zerstören. So hätten sie sich einerseits von dem überschuldeten Geschäft lösen und gegenüber Gläubigern den Anschein erwecken wollen, der Brand wäre die Ursache für die Insolvenz. Der Mitarbeiter soll das Feuer gelegt haben.
Die Richter waren überzeugt, dass die beiden Männer die Tat begangen haben, unter anderem weil es am Supermarkt keine Einbruchsspuren gegeben habe, die Videoüberwachungsanlage manipuliert gewesen und aufgrund der Schulden ein Motiv vorhanden gewesen sei. Zu Prozessbeginn hatten die Angeklagten die Vorwürfe allerdings zurückgewiesen.