Deutschlands Rekord-Schiedsrichter beendet nach 359. Bundesligaspielen und zahlreichen internationalen Einsätzen „unfassbar dankbar“ seine Karriere.
Nach seinem allerletzten Pfiff als Bundesliga-Schiedsrichter konnte Felix Brych endlich „die Emotionen anknipsen“. Und Deutschlands Rekordschiedsrichter war „ganz überrascht“, als sich im Augsburger Fußball-Stadion nach dem 2:1 von Union Berlin gegen den FC Augsburg seine Familie, Freunde und Weggefährten für ihn zum Spalier aufstellten.
„Ich bin unfassbar dankbar, dass es so zu Ende geht“, sagte Brych mit leicht feuchten Augen. Für seine Ehefrau Andrea Brych-Birgmair gab es auf dem Rasen einen Kuss. Und Brych selbst machte Selfies mit seinen Liebsten.
„Ich bin erleichtert“
Um 17.23 Uhr war sein 359. und letztes Bundesligaspiel vorbei. Und beim allerletzten Mal verlief alles bestens für den 49-Jährigen aus München. Es gab keine umstrittenen Szenen. Brych kam sogar ohne eine Gelbe Karte aus.
„Ich bin erleichtert, ich kann erhobenen Hauptes hier rausgehen“, sagte der langjährige FIFA-Referee, der sich nach einem Kreuzbandriss nochmal in die Bundesliga zurückgekämpft hatte. Das kostete Kraft. „Ich werde morgen früh aufwachen und brauche keinen Kran“, scherzte er zum körperlichen Verschleiß. Die Woche vor dem letzten Spiel sei körperlich und mental sehr anstrengend gewesen: „In der Pause habe mich nochmal an den Waden behandeln lassen.“
Pfeifen nur noch bei Benefiz-Spielen
Was kommt nun? Anfang August wird Brych 50. Pläne für die Zukunft gibt es schon. Er wolle sein Wissen weitergeben, aber nicht mehr im Vordergrund. Und in die Pfeife werde er nur noch „bei Benefiz-Spielen und Spaß-Spielen“ blasen.
Brych war unter anderem bei jeweils zwei WM- und EM-Turnieren sowie einem olympischen Fußballturnier im Einsatz. Auch ein Champions-League-Finale pfiff er. Als „gewohnt souverän“ nahm ihn Union-Kapitän Rani Khedira beim letzten Bundesligaspiel auf dem Platz wahr: „Felix Brych war ein Top-Schiedsrichter.“